Gerhard Lock
Musikwissenschaftler und Komponist
gerhardlock[at]schoenberg.ee















Musikwissenschaftler

Komponist

Musiker


Geboren 1978 in Halle/Saale, begann ich mit Violine im Alter von fünf Jahren, erste musikalische Ausbildung erfolgte am Konservatorium „G. F. Händel“ in Halle (1983–1993). Dannach wechselte ich in die Musikklasse des Gymnasiums „A. H. Francke“ (ehemaliges Musikspezialgymnasium, Halle, 1993–1996), wo ich u. a. Violin-, Klavier-, Musiktheorie- (Hubert Moßburger) und Kompositionsunterricht (Willi Vogl) erhielt. 1996–2000 studierte ich in Weimar an der Musikhochschule „Franz Liszt“ (Violine – Prof. Ute Suckow, Musiktheorie – Prof. Wolf-Günther Leidel) und 2000–2002 an der Leipziger Universität (Musikwissenschaft). 2001 absolvierte ich den Intensivkurs Estnisch der "Studia Baltica" in Bonn und Tallinn (organisiert von der Universität Münster, in Zusammenarbeit mit der Tallinner Pädagogischen Universität, jetzt Tallinner Universität). 2002–2004 studierte ich Musikwissenschaft und Musiktheorie (bei Prof. Mart Humal) an der Estnischen Musikakademie (jetzt Estnische Musik- und Theaterakademie). Weiterbildung erfolgte am Orpheus Instituut in Gent (Belgien, Orpheus Academy 2003, 2005 und 2007). Ich habe Stipendien vom DAAD und Auslands-BaföG erhalten und wurde mehrfach vom Estnischen Kultuurkapital unterstützt. 2004 wurde meine Magisterarbeit „Das musikalische Material und seine Behandlung in der fünften Sinfonie (1995) von Lepo Sumera“ beim Wettbewerb für wissenschaftliche Arbeiten des estnischen Bildungs- und Wissenschaftsministeriums mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Ich habe zahlreiche Vorträge in Estland (Tallinn, Tartu, Pärnu) und anderswo in Europa (Vilnius, Riga, Helsinki, Caserta, Gent, Freiburg, Hannover, Thessaloniki) gehalten, die teilweise auch veröffentlicht wurden. Darüber hinaus habe ich verschiedene Publikationen zur estnischen Musik (Artur Kapp, Lepo Sumera, Eduard Tubin, Andres Uibo) zusammengestellt, herausgegeben und/oder übersetzt – Zusammenarbeit verbindet mich mit den Verlagen Scripta Musicalia (Tallinn) und Eres (Lilienthal/Bremen) sowie dem Estnischen Musikinformationszentrum, dem Estnischen Theater- und Musikmuseum, der Eduard-Tubin und der Estnischen-Arnold-Schönberg-Gesellschaft. 2001–2003 habe ich für den „Leipzig-Almanach“ geschrieben, seit 2003 in Estland für „Teater.Muusika.Kino“ und „Muusika“; 2002 auch für „Die Musikforschung“ (Bericht über die 35. Konferenz der Musikwissenschaftler des Baltikums in Vilnius) und 2006 für die „MGG“ (Artikel über Lepo Sumera).

Seit 2005 habe ich an der Tallinner Universität verschiedene Vorlesungen gehalten, seit 2009 bin ich am TLU Institut der Künste Lektor für Musikwissenschaft, 2006-2008 war ich musikwissenschaftlicher Mitarbeiter und habe 2005-2008 beim Estnischen Klassikradio (
Klassikaraadio) gearbeitet. Mein Interessengebiet ist vornehmlich Musik des 20/21. Jhs und estnische zeitgenössische Musik. Ich wende graphische Analysemethoden an. 2006-2008 führte ich zusammen mit Kerri Kotta (PhD) ein vom Estnischen Wissenschaftsfond unterstütztes Forschungsprojekt zu graphischen Analysemethoden und deren Anwendung bei der Analyse von Musik des 20. Jahrhunderts durch.

Ab September 2008 bin ich Musikwissenschafts-Doktorant an der Estnischen Akademie für Musik und Theater.

Seit 2005 habe ich verschiedene Konferenzen und Symposien initiert bzw. war als Co-Organisator tätig: 2005 Lepo-Sumera Symposium (mit Merike Vaitmaa), 2005 internationale Konferenz zu „Musik und Architektur“ im Rahmen der Pärnuer Tage für zeitgenössische Musik (Estnische Arnold-Schönberg-Gesellschaft), 2008 internationales Symposium „Analysemethoden der musikalischen Moderne“ im Rahmen der Pärnuer Tage für zeitgenössische Musik + InGraafika (Estnischen Arnold-Schönberg-Gesellschaft). Aktuell bin ich Co-Organisator der im April 2009 stattfindenen zweiten internationalen Konferenz The Changing Face of Music Education „Music and Environment“. (Musikabteilung des Kunstinstituts der Tallinner Universität).

Bisher habe ich vornehmlich Kammermusik geschrieben. Seit 2003 beschäftige ich mich mit elektronischer Musik und verwende audiovisuelle und Multimediamöglichkeiten. Im selben Jahr begann
auch meine Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Rait Rosin. Meine Musik wurde bisher in Deutschland (u.a. Lüneburg: 28. Internationale Studienwoche für zeitgenössische Musik 2006) und Estland (u.a. Herbstfestival der Estnischen Akademie für Musik und Theater, internationales Neue-Musik-Festival NYYD, August-Festival des Kultuuritehas Tallinn) aufgeführt.

Mich interessieren sowohl als Musikwissenschaftler als auch als Komponist die Zusammenhänge zwischen Musik und Visualität, Multimedia (video, bildende Kunst, Wortkunst, Tanz). Ich versuche, in die Grenzregion einer Musik einzudringen, die sich zwischen Konzert und Nicht-Konzertsituation befindet und beschäftige mich mit Klanginstallationen, die auch im Konzertsaal erklingen könnten. Enge Zusammenarbeit verbindet mich mit Wissenschaftlern und Künstlern verschiedener Bereiche. Zu meinen Inspirationsquellen zählt Philosophie, Material sind Klänge akustischer Instrumente, Naturklänge und Atmung. Mich interessiert die Möglichkeit, Klangwelten zu schaffen, deren klangliches Ergebnis die Ausgangsmaterialien nicht mehr wiedererkennen lässt.

Ich bin Mitglied der Gesellschaft der estnischen Musikwissenschaftler (EMTS), im Estnischen Komponistenverband, der Estonian Authors Society, sowie der Internationalen Eduard-Tubin-Gesellschaft, der Lepo-Sumera-Gesellschaft und der Estnischen Arnold-Schönberg-Gesellschaft.

CV beim Estnischen Wissenschaftsportal ETIS




















© Gerhard Lock, Tallinn 02/2009